Istanbul 2015

08.10-11.10.2015

STR-IST-STR

Nach einer langen und anstrengenden Klausurenphase hatte ich am Ende der Semesterferien bis zum Beginn des neuen Semesters und damit der Vorlesungen nur vier Tage frei - an der Uni Stuttgart ist das leider fast jedes Semester so. Diese vier Tage wollte ich trotzdem für eine kurze Reise nutzen. Ende August fielen mir günstige Preise von Turkish Airlines nach Istanbul ins Auge. Da ich schon öfter von den guten Spottingmöglichkeiten am Flughafen Atatürk gelesen hatte und die Stadt selber auch einiges zu bieten hat, fiel die Wahl nicht schwer und ich buchte den Trip. Weil Turkish Airlines schon öfter als die beste Airline Europas ausgezeichnet wurde, hatte ich hohe Erwartungen an den Service an Board.

Los gings mal wieder sehr früh Morgens mit der ersten S-Bahn des Tages zum Flughafen nach Stuttgart. Mein Flug nach Istanbul sollte schon um 07:10 starten.

Am Check-In und an der Sicherheitskontrolle war relativ wenig los, sodass ich schon früh am Gate 109 war. Von hier aus geht etwa um 10 Uhr auch der tägliche Delta Flug nach Atlanta.

Das Boarding begann etwas verspätet, der Grund dafür wurde jedoch nicht mitgeteilt. Von meinem Sitzplatz 22A in dem A320 mit der Kennung TC-JPT hatte ich die gewünschte Aussicht.

Ein Videobericht des gesamten Fluges findet ihr übrigens hier: Klick!

Trotz des etwas verspäteten Boardings ging dieses selbst sehr schnell und gesittet vonstatten und so konnten wir auch fast pünktlich vom Gate gepusht werden. Der Flieger war fast ganz voll, ich konnte nur 1-2 freie Plätze in der Kabine ausmachen.

Langsam begann auch die Dämmerung einzusetzten.

Über das schon relativ leere Vorfeld gings dann in gemütlichem Tempo zur Startbahn 25.

Dort musste noch die Landung der FedEx ATR aus Paris abgewartet werden.

Danach folgte ein kraftvoller Takeoff Richtung Westen.

Nach ein paar Meilen folgte dann eine 180 Grad Kurve Richtung Osten. Dabei war der Flughafen nochmal kurz zu sehen.

Im weiteren Flugverlauf war dann aber kaum noch Bodensicht möglich.

Eine halbe Stunde nach dem Start gab es dann für jeden eine kleine Speisekarte und wenig später das ausgewählte Gericht. Das Essen bei Turkish wird ja von Vielen hochgelobt, was ich jetzt auch nachvollziehen kann. Es war wirklich sehr gut für einen Europaflug in der Economy und ist so bei keiner anderen Airline ohne Aufpreis zu haben.

Ganz Südosteuropa lag unter einer dichten Wolkendecke. Daher war der Flug relativ unspektakulär.

Nach etwas über 2 Stunden ging es dann aber in den Sinkflug. Hier waren wir schon über dem Bosporus bei Eindrehen auf das ILS der Bahn 05.

Nun kamen auch die bevölkerungsstarken Vororte im Westen der Stadt in Sicht.

Kurz vor dem Touchdown ging es nochmal sehr tief über die Bebauung hinweg.

Nach dem Touchdown wurde dann stark gebremst. In Istanbul wird im Anflug sehr eng gestaffelt, um die vielen Flugbewegungen auf einer Bahn runterbringen zu können.

Blick in Richtung Terminal - es ist ziemlich eindeutig, wer hier der Platzhirsch ist.

Beim Rollen zur Parkposition hatte ich das Gefühl über eine alte, mit zahllosen Schlaglöchern versehene Autobahn aus dem dritten Reich zu Rollen. Ein paar Tage später wurde dieser Taxiway auch gesperrt und komplett saniert- das war wirklich dringend nötig.

Auf der Parkposition angekommen, ging es durch eine Fluggastbrücke ins Terminal und durch lange Gänge zur Einreisekontrolle. Architektonisch hat der Flughafen nicht wirklich viel zu bieten.

Nachdem ich mein Gepäck abgeholt hatte gings mit der U-Bahn und der Straßenbahn ins Zentrum zum Hotel. Die gesamte Fahrt vom Flughafen bis zum Hotel dauerte über eine Stunde.

Nach dem Eincheken schaute ich mich im Stadtviertel Sultanahmet, ganz in der Nähe meines Hotels, erstmal nach etwas zu essen um. Am Ende bestellte ich in einem kleinen Restaurant ein typisch türkisches Gericht: Iskender Kebap.

Von meinem Hotel aus waren es nur wenige Schritte bis zum Vorplatz der blauen Moschee. Dort steht dieser ägyptische Obelisk.

Die blaue Moschee selbst ist ein sehr monumentaler Bau und gilt als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt.

Hier nochmal mit einem kompletten Minarett. Das fehlende Weitwinkelobjektiv machte sich hier nun doch stark bemerkbar.

Nördlich der blauen Moschee steht die Hagia Sophia, eine frühere byzantinische Kirche, die zu einer Moschee wurde und heute ein Museum beherbergt.

Durch die engen Straßen der Altstadt spazierte ich in Richtung Goldenes Horn. Hier sieht man eine der Straßenbahnen, die durch die Innenstadt fahren.

Vom Ufer des goldenen Horns ergeben sich schöne Blicke auf das Galataviertel und den gleichnamigen Turm.

Leider war es sehr bewölkt und teilweise regnerisch. Hier der Blick in Richtung Bosporus. Auf der rechten Seite ist der asiatische Teil der Stadt zu sehen und im Hintergrund die Bosporusbrücke.

Weiter ging es es zu Fuß über die Galatabrücke ins Galataviertel. Auf der Brücke sind immer eine Menge Fischer anzutreffen.

Im Galataviertel angekommen fing es jedoch an, sehr stark zu regnen. Daher fuhr ich mit der Straßenbahn zurück zum Hotel. Ein paar Stunden später war das Wetter wieder angenehmer und ich erkundete die nähere Umgebung um mein Hotel.

An der Uferpromenade in Sultanahmet sah ich ein Wasserflugzeug vorbeifliegen. Sogar die Sonne ließ sich kurz vor Sonnenuntergang wieder blicken.

Am nächsten Morgen ging es in aller Frühe mit dem Taxi in den Vorort Florya. Es war bestes Wetter angekündigt und so wollte ich den Tag zum Spotten nutzen. Die entsprechende Morgenposition für Landungen auf der 05 befindet sich an der Uferpromenda in der Nähe des Aquariums in Florya. Hier ein paar Bilder von der Position, alle könnt ihr wie immer im Spotterbrowser anschauen:

Die unzähligen weiteren A319-A321 und B737 von Turkish erpare ich euch mal.

Gegen Mittag zog es etwas zu und ich begab mich mit dem Taxi zum Flyinn Shopping Center.

Dort gibts im ersten Stock eine Raucherterasse, die eine grandiose Sicht über den Flughafen bietet. Vorallem Takeoffs auf der 35L und der 35R können sehr gut fotografiert werden.

Die Flieger auf der 35L rollen sehr nah vorbei und 70mm Brennweite am unteren Ende sind selbst für Narrowbodies eng.

Nach Sonnenuntergang fuhr ich dann mit dem Taxi zum Terminal und von dort aus mit U- und Straßenbahn zurück zum Hotel.

Auf dem Weg zurück schaute ich noch kurz an der abendlich beleuchteten blauen Moschee vorbei.

Am nächsten Morgen fuhr ich schon früh mit der Straßenbahn ins Galataviertel, da die Wettervorhersage makellos blauen Himmel versprach..

Dort drehten sich schon am frühen Morgen die ersten Dönerspieße.

Mein Ziel war der Galataturm, der eine fantastische Aussicht auf die Stadt bietet. Ich war schon kurz nach 8 Uhr am Eingang, musste dann aber feststellen, dass dieser erst um 9 Uhr öffnet.

Daher vertrieb ich mir die Zeit in einem Cafe und trank einen typischen Türkischen Tee: Chai.

Pünktlich um 9 konnte ich mit dem Aufzug dann jeoch hoch auf die Aussichtsplattform und die schöne Rundumsicht genießen. Hier der Blick über das Goldene Horn in Richtung Westen.

Am nördlichen Stadtrand sind die neueren Geschäftsviertel mit einigen Hochhäusern angesiedelt. Im Vordergrund das Galataviertel.

Auch die Bosporusbrücke ist schön zu sehen.

Beim Blick auf die historische Halbinsel kann man in der Mitte die Hagia Sophia und etwas weiter rechts die Blaue Moschee erkennen.

Mit dem Teleobjektiv sind auch einige schöne Detailaufnahmen von dort oben möglich.

Links die Hagia Sophia, rechts die Blaue Moschee.

Das Stadtbild wird eindeutig von vielen Moscheen und den dazugehörigen Minaretten dominiert.

Ich warf nochmal einen letzten Blick in Richtung Bosporus, bevor es mit dem Aufzug wieder nach unten ging.

Mit der Tünel, einer unterirdisch verlaufenden Standseilbahn, ging es dann zurück zur Galatabrücke und mit der Straßenbahn weiter zum Fährhafen Kabatas.

Dort nahm ich eine öffentliche Fähre auf die asiatische Seite der Stadt nach Usküdar, um in den Genuß eine Fahrt über den Bosporus zu kommen.

Da es dort nicht viel zu sehen gab, nahm ich die nächste Fähre zurück nach Kabatas.

Von Kabatas fuhr ich mit einer anderen unterirdischen Standseilbahn zum berühmten Taksim-Platz.

Dort verkehren auch historische Straßenbahnwägen.

Ich zog es jedoch vor, mit der Metro weiterzufahren.

Diese war relativ modern und mit einer leistungsstarken Klimaanlage ausgestattet. Ich nahm die Linie M2 in Richtung Yenikapi.

An der Station Halic, die auf eine Brücke über dem Goldenen Horn liegt, stieg ich aus.

Fast in der ganzen Stadt waren immer wieder mobile Verkaufsstände für Esskastanien anzutreffen.

Nördlich der Galatabrücke liegt ein größerer Platz, auf dem es einige Marktstände gab.

Hier nochmals der Blick auf den Bosporus und das Galataviertel bei schönem Wetter.

Nach einer kurzen Pause und einem Kebap in einem Restaurant gings mit der Straßenbahn wieder Richtung Flughafen.

Hier eine der großen Ausfallstraßen Istanbuls. Am Flughafen angekommen zog es sehr schnell zu und ich hatte keine Lust, Bilder bei schlechtem Wetter zu machen. So machte ich mich schon bald wieder auf den Rückweg in die Stadt.

Dort holte ich noch den Besuch des Inneren der Blauen Moschee nach. Sehr eindrücklich.

Abends gönnte ich mir dann noch einen Adana Kebap in einem Restaurant nahe meines Hotels.

Am nächsten Morgen regnete es wie in Strömen. Daher entschied ich mich dafür, ein Taxi zum Flughafen zu nehmen. Mit einem Fahrpreis von 15 € war das auch preislich in Ordnung.

Das Terminal war ziemlich voll. Den Check-In konnte ich dennoch schnell erledigen.

An der Sicherheitskontrolle verlor ich jedoch etwas Zeit und so dauerte es über 30 Minuten, bis ich endlich im Sicherheitsbereich war.

Am Gate stand schon der Airbus 321 mit der Kennung TC-JRI, der mich zurück nach Stuttgart bringen sollte, bereit. Den Videobericht zum gesamten Rückflug findet ihr hier: Klick!

Der Flug war, wie der Hinflug auch schon, fast komplett voll.

Pünktlich wurden wir gepusht und rollten wir direkt zur 35L. Diesmal saß ich auf dem Platz 27F.

Vor uns waren noch etliche Flugzeuge die auch Starten wollten und so dauerte es etwas, bis wir die 35R überqueren und auf die 35L rollen durften.

Dann gings aber endlich in den wolkenverhangenen Himmel über Istanbul.

Nach dem Start führte die Abflugroute erstmal über die modernen Geschäftsviertel im Norden der Stadt.

Das Wetter war, wie auf dem Hinflug schon, den ganzen Flug über nicht besonders gut.

Als Mittagessen wählte ich diesmal den Lachs mit Linsen und Kartoffelbrei. Wirklich köstlich. Bemerkenswerterweise bekommt man bei Turkish Metallbesteck, was sonst kaum eine Airline in der Economy anbietet.

Nach über zwei Stunden Flug ging es dann in den Sinkflug. Hier taten sich dann noch ein paar Wolkenlücken auf, durch die man die herbstlichen Wälder auf der Schwäbischen Alb bewundern konnte.

Die Anflugroute führte südlich am Flughafen vorbei und dann in den Gegenanflug auf die 07.

Im kurzen Endanflug überquerten wir dann noch die B27.

Nach der Landung rollten wir in gemütlichem Tempo zurück zum Vorfeld.

Diese Dash der Airberlin musste erst unser Passieren abwarten, bevor sie losrollen durfte.

Am Terminal ist seit diesem Jahr der Name des früheren Stuttgarter Oberbürgermeisters Manfred Rommel angebracht.

Und auf der Position 09 angekommen endet dieser Bericht auch schon wieder.
Istanbul hat wirklich abwechslungsreiche Spottingspositionen zu bieten, die bei schönem Wetter viel Spaß bereiten. Auch der Traffic weiß mit einigen Exoten zu gefallen.
In der Stadt selbst kann man sich natürlich auch viele interessante Dinge anschauen und auch kulinarisch lohnt sich eine Reise nach Istanbul allemal.

Vielen Dank fürs Lesen! Ich hoffe, die Bilder haben euch gefallen!