Lissabon 2017

05.10.17-06.10.17

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Kurz vor meinem immer näher rückenden Berufseinsteig wollte ich die freie Zeit nochmals nutzen und einen Kurztrip unternehmen. Lissabon stand schon lange auf meiner Liste und auch TAP, die erst seit kurzem Stuttgart zwei mal täglich mit der Stadt am Tejo verbindet wollte ich schon länger mal testen. Beim Buchen stellte ich fest, dass die Business Class Tickets nur geringfügig teurer waren, als Economy Class Tickets. Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen Business zu buchen. Nach den Flügen von LAN von Frankfurt nach Madrid und zurück im Jahr 2015 sollte dies mein zweites Business Class Erlebnis sein. Diesmal jedoch mit innereuropäischem Fluggerät. Trotzdem war ich auf das Erlebnis sehr gespannt.

Los ging es also an einem sehr frühen Oktobermorgen im Stuttgarter Terminal 1. Da ich nur Handgepäck dabei hatte war der Check-In schnell erledigt.

Für die Sicherheitskontrolle konnte ich dank meines Business Class Tickets erstmals die Fast Lane in Stuttgart benutzen. Daher war ich ohne jegliche Wartezeiten schnell im Gatebereich.

Das Boarding für meinen frühen Flug nach Lissabon sollte um 05:25 beginnen. Da die Lufthansa Business Lounge erst um 05:30 öffnete, konnte ich sie leider nicht besuchen. Daher hier nur ein Bild des Eingangsbereichs.

Das Boarding begann dann auch sehr pünktlich und wir wurden mit dem Bus zu unserer Embraer 195 gefahren.

Die Embraer 190 mit der Kennung CS-TPU war ganz am östlichen Ende des Vorfelds abgestellt.

Ich nahm in Reihe drei auf der rechten Seite am Fenster platz. Neben mir saßen nur noch zwei weitere Personen in der Business Class.

Der Start in die Dunkelheit über Stuttgart verlief absolut ereignislos. Eine halbe Stunde nach dem Start wurde dann das Frühstück serviert. Meiner Meinung etwas wenig für einen so langen Business Class Flug. Auch sonst schienen die Flugbegleiter nicht besonders bemüht. Und das obwohl wir nur zu Zweit in der Business Class saßen. Geschmacklich war das Frühstück jedoch wirklich gut.

Über Spanien ging dann so langsam die Sonne auf und tauchte die typischen TAP-Farben in das wohl schönste Morgenlicht.

Nach etwas über zwei Stunden ging es dann jedoch schon in den Landeanflug auf Lissabon. Hier befinden wir uns gerade nördlich der Stadt in Richtung Südwesten auf den Atlantik hinausfliegend.

Anschließend folgte eine starke 180° Linkskurve. Im Endanflug über der Stadt hatte ich die Sonne leider genau im Fenster. Dennoch ein sehr schöner Anflug.

Nach knapp 2,5 Stunden Flugzeit setzten wir schließlich auf der Landebahn 03 auf.

Wir kamen auf einer Außenposition zum Stehen und mit einem Vorfeldbus ging es dann zum Terminal. Insgesamt war ich vom Service während des Fluges nicht sehr begeistert. Da die Sitze auch die gleichen waren wie in der Economy Class, hätte ich mir die Business Class sparen können.

Ich machte mich direkt auf den Weg zum Ausgang und zur Station der Lissaboner Metro. Mit dieser fuhr ich in Richtung Stadtzentrum.

Am Praça de D. Pedro IV, dem zentralen Platz der Unterstadt, die Baixa gennant wird, verließ ich die U-Bahn und machte mich auf, die Stadt zu Fuß zu erkunden.

Am nördlichen Ende des Platzes befindet sich dieser schöne französische Bronzespringbrunnen, der im Sommer jede Menge Touristen anzieht.

Direkt dahinter ist der im manuelinischen Stil im Jahre 1890 erbaute Kopfbahnhof Rossio zu finden.

Ein paar Straßen weiter nördlich konnte ich die Erste von drei Standseilbahnen Lissabons entdecken. Die Elevador do Lavra ist die älteste Standseilbahn Lissabons.

Mit dem historischen Wagen ging es in wenigen Minuten 44 Höhenmeter hinauf auf einen der sieben Hügel Lissabons.

Oben angekommen schlenderte ich etwas durch die engen Gassen der Oberstadt.

Schnell ging es jedoch wieder einige Treppenstufen hinunter.

Mein Ziel war der große Platz Praça Martim Moniz. Zufälligerweiße war dort gerade eine skurille Skultur eines Hahns aufgestellt.

Von dort aus ging es wieder bergauf auf den nächsten Hügel.

Dabei ging es über etliche Treppenstufen. Teilweise waren diese über und über mit Grafitti verziert.

Nach etlichen Höhenmetern hatte ich endlich den Aussichtspunkt Miradouro da Graça erreicht. Von dort bietet sich eine schöne Aussicht über die ganze Unterstadt. Auf dem Hügel gegenüber erkennt man die maurische Burg Castelo de São Jorge.

Das große Gebäude links der Bildmitte ist das Krankenhaus Hospital de São José.

Auffallend sind die vielen bunten Häuser der Stadt.

Entlang der Strecke der berühmten Tram 28 lief ich zu Fuß weiter in Richtung Süden.

Das nächste Ziel war wieder ein Aussichtspunkt. Der Miradouro das Portas do Sol bietet einen schönen Blick über den weiter unten liegenden Stadtteil Alfama und den dahinter liegenden Hafen am Tejoufer.

Vor allem der Blick über die Alfama weiß wirklich zu gefallen.

Auf dem Weg hinunter in die Unterstadt Baixa kam mir gerade eine Tram der Linie 28 entgegen.

Angekommen in der Unterstadt schaute ich mir zuerst den Praça do Comércio an. Er liegt direkt am Tejoufer und ist ebenfalls einer der schönsten und zentralsten Plätze der Baixa. Der Arco da Rua Augusta führt einen von dort in das Herz der Unterstadt.

Durch die Fußgängerzone der Rua Augusta lief ich weiter in Richtung Norden.

Auch hier waren einige Wägen verschiedener Linien der Straßenbahn unterwegs.

Am westlichen Ende der Baixa liegt der Elevador de Santa Justa. Diese markante Stahlkonstruktion verbindet die Unterstadt Baixa mit dem höher gelegenen Stadtteil Chiado.

Statt den Aufzug zu nehmen lief ich ein paar Meter weiter Richtung Norden, wo ich auf die Standseilbahn Elevador da Gloria traf. Mit dieser fuhr ich hinauf nach Chiado.

Der schöne Praça Luís de Camões bildet das Zentrum dieses Stadtteils.

Durch die Oberstadt lief ich in Richtung Elevador de Santa Justa zurück, denn diesen wollte ich mir noch genauer anschauen. Diese Straße läuft genau unter der Brückekonstruktion hindurch, die zum eigentlichen Fahrstuhlschacht führt

Von der Stahlkonstruktion selbst hat man einen wunderschönen Ausblick über die gesamte Unterstadt. Oberhalb des Fahrstuhlschachtes gibt es eine kleine Aussichtsplattform, die man gegen Eintritt betreten kann.

Beim Blick in Richtung Tejo ist die etwas diesige Luft über der Stadt gut zu erkennen.

Beim Blick Richtung Norden zeigt sich der Praça D. Pedro IV / Rossio. Hier hatte ich am Morgen meinen Rundgang begonnen.

Direkt am Aufzug liegt die Convento do Carmo, die Ruine einer früheren gotischen Kirche.

Für mich ging es nun weiter durch Chiado in Richtung Westen. Nach etwa 10 Minuten erreichte ich die dritte Standseilbahn Lissabons, die Elevador da Bica.

Ich folgte der Bahn bis zur Talstation. Die Standseilbahnen wurden damals übrigens gebaut, um auch jene Stadtteile erschließen zu können, die durch Pferdestraßenbahenen aufgrund zu großer Steigungen nicht erreicht werden konnten.

Als nächstes erreichte ich den ansehnlichen Praça de São Paulo.

Von dort aus lief ich durch sehr ruhige Straßenzüge bis zum Ufer des Tejo.

An der größeren Bahnstation Cais do Sodré bestieg ich einen Bus, der mich am Tejoufer entlang bis zum spätgotischen Kloster Mosteiro dos Jerónimos brachte. Es gilt als das bedeutendste Bauwerk der Manuelinik.

Gegenüber des Klosters liegt direkt am Tejoufer das Seefahrerdenkmal Padrão dos Descobrimentos.

Das Denkmal soll an das Zeitalter der Entdeckungen erinnern und zeigt 33 wichtige Persönlichkeiten des Spätmittelalters in Portugal.

Im Osten überquert mit der Ponte 25 de Abril die drittlängste Hängebrucke der Welt den Tejo. Meiner Meinung sieht sie der Golden Gate Bridge in San Francisco sehr ähnlich. Ganz am rechten Bildrand sieht man die Cristo Rei Statue in Almada.

Zufälligerweiße kam gerade ein historisches Segelschiff vorbei, das natürlich ein gutes Motiv abgab.

Ein paar hunder Meter weiter westlich liegt der Torre de Belém. Der befestigte mittelalterlicher Turm auf einer winziger Insel im Fluss ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt.

Nachdem ich mit den Turm angeschaut hatte, bestellte ich mir ein Uber, das mich auf die andere Seite des Tejos zur Christusstatue Cristo Rei brachte.

Nach kurzer Wartezeit konnte ich mit dem Aufzug auf die 75 m hohe Plattform fahren und die Aussicht von dort genießen. Als erstes fiel mir natürlich die Ponte 25 de Abril ins Auge. Die Ähnlichkeit mit der Golden Gate Bridge finde ich wirklich sehr ausgeprägt.

In Richtung Osten hat man einen schönen Blick auf Almada diesseits des Tejos und auf die Innenstadt Lissabons am anderen Ufer.

Mit dem Teleobjektiv konnte ich auch einige chrarakteristische Aufnahmen umliegender Straßenzüge einfangen.

Aber auch die Hängebrücke weiß im Detail absolut zu gefallen.

Die Aussichtsplattform ist auf dem Sockel der Statue untergebracht. Die Christusstatue selbst ist 28 m hoch und damit die siebthöchste Christusstatue der Welt.

Mit einem Uber ging es dann wenig später wieder zurück in die Stadt. Mein Ziel war die Catedral Sé Patriarcal. An der romanischen Hauptkirche von Lissabon war ich schon am Morgen bei meinem Stadtrundgang vorbeigekommen, doch da lag die Fassade noch im Schatten.

Von der Kathedrahle lief ich wieder hinab in Richtung Baixa.

Langsam wurden die Straßen der Unterstadt immer voller und auch ich bekam etwas Hunger.

In einer der Haupteinkaufsstraßen kaufte ich mir ein paar typische Pasteis de Nata. Diese Blätterteigtörtchen mit Puddingfüllung sind eine Spezialität Lissabons und schmecken wirklich sehr lecker. Ich konnte nicht genug von ihnen bekommen.

Mit der U-Bahn ging es danach zwei Stationen bis zu meinem Hostel, wo ich eincheckte und mich kurz etwas ausruhte.

Das Hostel war in einem alten Stadthaus untergebracht und bot ein wirklich erstklassiges Preis-/Leistungsverhältnis.

Am Abend machte ich mich dann zu Fuß auf den Weg zu einem der schönsten Aussichtspunkte Lissabons. Auf dem Weg kam ich an einem Haus mit einer wirklich einzigartigen Fassade vorbei.

Über etliche Treppenstufen ging es schließlich auf einen Hügel nordöstlich der Baixa hinauf.

Am Aussichtspunkt Miradouro da Nossa Senhora do Monte angekommen, konnte ich einen wirklich wunderschönen Ausblick über die Stadt genießen.

Der Sonnenuntergang ließ auch nicht lange auf sich warten und so ergab sich diese eindrucksvolle Foto.

Der Blick von dort oben reicht natürlich auch bis zum Cristo Rei.

Als es schließlich immer dunkler wurde, gingen die vielen Lichter der Stadt an. Der doch etwas anstrengende Aufstieg hatte sich allemal gelohnt.

Über die vielen Treppenstufen machte ich mich wieder auf dem Weg zurück in mein Hostel.

Am nächsten Morgen stand ich schon sehr früh auf. Mein Plan war es nämlich, bei Sonnenaufgang am Flughafen zu sein, um noch etwas Spotten zu können. Hier sehr ihr noch mein Hostel, das sich in dem Eckhaus befand.

Mit einem Uber ging es also zu früher Stunde an eine Tankstelle südlich des Flughafens im Anflug auf die Bahn 03. Zum Frühstück gönnte ich mir zwei köstliche Pasteis de Nata.

In den folgenden Stunden konnte ich dann unter anderem diese Fotos machen:

Am späten Vormittag machte ich mich mit einem Uber wieder auf den Weg zurück zum Terminal.

Nach dem Check-in und der Sicherheitskontrolle ging ich direkt zur TAP Premium Lounge, die ich aufgrund meines Business Class Tickets besuchen konnte.

In der Lounge angekommen, gönnte ich mir zuerst ein kleines aber mehrgängiges Mittagessen vom Buffet. Die Speisen waren ausnahmslos wirklich sehr lecker.

Anschließend begab ich mich ins andere Ende der Lounge, wo ich mir an der Bar einen Gin-Tonic bestellte.

Insgesamt hatte mir die Lounge wirklich gut gefallen. Da es aber langsam Zeit für das Boarding wurde, holte ich mir noch schnell einen Nachtisch. Natürlich gab es auch hier wieder die leckeren Pasteis de Nata.

Durch einen modern gestalteten Gang ging es dann in Richtung meines Gates.

Mein Flug nach Stuttgart sollte pünktlich starten. Eine Embraer 195 mit der Kennung CS-TTZ sollte mich zurück nach Hause bringen.

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Nach dem Boarding nahm ich diesmal auf der linken Seite des Flugzeuges auf Sitz 3A platz.

Über die Bahn 03 ging es dann pünktlich in den wolkenlosen Himmel über Lissabon.

Kurz nach dem Start fiel mir dieses komplizierte Autobahnkreuz in der Nähe der Stadt Bairro da Chasa auf.

Nach etwa eine halbe Stunde wurde dieses kleine Mittagessen serviert. Auch hier war ich von der Menge etwas enttäuscht. Bei einem zweieinhalbstündigen Flug kann man auch ein warmes Essen erwarten. Zumindest gaben sich die Flugbegleiter diesmal etwas mehr Mühe, als auf dem Hinflug.

Später bestellte ich mir noch eine Cola und benutzte meine Handy mit GPS als Moving Map, da das installierte IFE-System nicht angeschaltet war.

Auch diesmal war die Business Class mit insgesamt fünf Gästen nicht sehr voll.

Hier noch ein Blick auf die Sitze. Es sind jedoch die gleichen wie in der Economy Class. Nichtsdestotrotz waren sie sehr bequem.

Beim Rückweg von der Toilette machte ich noch dieses Bild der Economy Kabine. Zumindest hier war das Flugzeug etwas besser gefüllt.

Da ich kein IFE hatte, zog sich der Flug doch etwas hin.

Im Anflug auf Stuttgart gab es dann aber zumindest diese schönen Wolkenformationen zu sehen.

Leider war das Wetter in Deutschland jedoch signifiakant schlechter als in Lissabon. Teilweise durchflogen wir im Anflug auf die Bahn 25 auch örtliche Regenschauer.

In Stuttgart gelandet ging es direkt auf eine Aussenposition vor den Terminals.

Beim Aussteigen konnte ich noch ein letztes Bild der CS-TTZ machen, bevor es mit dem Bus zum Terminal ging.

Mit dem Auto ging es schließlich vom Flughafen zurück nach Hause.

Damit endet auch dieser Reisebericht

Von dieser kurzen aber intensiven Reise nach Lissabon werde ich sicher noch lange zehren. Sicher nicht wegen den zwei Business Class Flügen, denn die hätte ich mir wirklich sparen können. Das Essen im Flugzeug war nicht wirklich besser als in der Economy und der Service ebenso nicht. In dieser Hinsicht bin ich von TAP also wirklich etwas enttäuscht, obwohl ich noch keine andere innereuropäische Business Class Erfahrung habe, die ich zum Vergleich herziehen kann. Lissabon selbst war aber wirklich wunderschön und ich werde sicher noch einmal mit mehr Zeit im Gepäck wiederkehren. Auch das Spotten am Flughafen hat mir dank schönem Wetter und interessantem Traffic sehr viel Spaß gemacht und sollte nochmals wiederholt werden.

Vielen Dank fürs Lesen! Ich hoffe, die Bilder haben euch gefallen!